Die Ergebnisse der Steuerberaterprüfung 2024/2025
Welche Lehren können wir aus den Ergebnissen der Steuerberaterprüfung 2024/2025 ziehen?
Steuerberaterexamen 2024/2025: Zwischen Hoffnung, Statistik und Realität
Mit spürbarer Verzögerung wurden in diesem Jahr die Ergebnisse des Steuerberaterexamens 2024/2025 veröffentlicht. Die lange Wartezeit hat die Diskussionen im Vorfeld eher angeheizt – umso größer war die Spannung, als die Zahlen schließlich feststanden. Doch was sagen sie wirklich aus?
Ein Blick auf die nackten Zahlen
Auf den ersten Blick scheint das Ergebnis durchaus solide: 52,1 % der Teilnehmenden haben das Examen bestanden. Damit liegt die Quote minimal über dem Vorjahr und auch leicht über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. In der Statistik wird dieses Prüfungsjahr damit zu den sogenannten „guten Jahren“ gezählt.
Wer allerdings genauer hinschaut, merkt schnell, dass von einem Ausnahmejahr keine Rede sein kann. Im Vergleich der letzten Dekade reicht das Ergebnis lediglich für einen Platz im oberen Mittelfeld.
Große Unterschiede je nach Kammerbezirk
Wie so oft lohnt sich ein differenzierter Blick auf die regionalen Ergebnisse – insbesondere auf das schriftliche Examen. Hier zeigt sich erneut ein starkes Gefälle zwischen den Kammerbezirken.
Besonders auffällig ist einmal mehr Berlin. Mit einer Durchfallquote von fast 60 % liegt der Bezirk deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Abweichung ist so erheblich, dass sie selbst im Vergleich zu anderen schwächeren Bezirken heraussticht. Gerade weil es sich nicht um einen kleinen Kammerbezirk handelt, wirft dieses Ergebnis Fragen auf – statistische wie auch strukturelle.
Am anderen Ende der Skala steht in diesem Jahr Köln. Dort fiel die Durchfallquote außergewöhnlich niedrig aus, was den Bezirk klar an die Spitze rückt. Interessant ist dabei vor allem der Kontrast zu Düsseldorf: Zwei geografisch nahe Bezirke, deren Ergebnisse dennoch weit auseinanderliegen.

Schriftlich bestanden – und dann?
In vielen Jahren gleichen sich die Ergebnisse nach dem mündlichen Examen zumindest teilweise an. Im Prüfungsjahr 24/25 ist dieser Effekt jedoch deutlich schwächer ausgeprägt. Teilweise vergrößern sich die Unterschiede sogar weiter.
Die Durchfallquote in der mündlichen Prüfung liegt mit rund 7 % zwar auf gewohntem Niveau, doch die regionalen Spannungen bleiben sichtbar.
Was bleibt vom Prüfungsjahr 24/25?
Das Steuerberaterexamen 2024/2025 war weder ein dramatisch schlechtes noch ein außergewöhnlich gutes Jahr. Die Ergebnisse bewegen sich im erwartbaren Rahmen – mit allen bekannten Aspekten: regionale Unterschiede, schwer erklärbare Ausreißer und die immer wiederkehrende Frage nach Vergleichbarkeit und Fairness.